19. Mai 2017

"Out of the Box" Mittelstand gründet Startups

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Was brauchen wir in Deutschland, damit sich die Innovationskraft des Mittelstands verbessert? Wer seine Innovationskraft stärken möchte, braucht Ideen, die mit den Großen in Konkurrenz treten können. Ein zentraler Punkt ist, dass Innovationen den Bestand des Unternehmens nicht gefährden. Für große Unternehmen besteht hier selten ein Risiko, da ihre Bilanzkraft so stark ist, dass ein Flop keine Niederlage bedeutet. Trotzdem werden kleine Einheiten gebildet, die unabhängig in neue Gebiete vordringen. Man kann dies auch als „Out of the Box“ bezeichnen oder als entwickeln außerhalb der großen Einheit.

Das ist genau der Gedanke, der auch im Mittelstand Verbreitung finden sollte. Innovationen werden außerhalb des Stammunternehmens entwickelt, gleich einem Startup. Eine kleine Einheit wird gegründet, die fernab entwickelt und forscht. Dabei wird sie nicht von den sonst vorhandenen Hierarchiestufen in ihrer Entwicklung beeinflusst. Es gibt nichts Schlimmeres, als ein neues Produkt über viele Hierarchiestufen in die Chefetage tragen zu müssen. Out oft the Box hat auch den Vorteil, dass die vorhandenen Finanzmittel getrennt und bewusst anders eingesetzt werden. Das Kerngeschäft wird nicht durch Ideen belastet, die floppen könnten. Außerdem besteht die Möglichkeit, dass ein besserer Zugang zu Fördermitteln besteht. Ein weiterer Vorteil des Out oft he Box Ansatzes ist darin zu sehen, dass die hier bestehenden unternehmerischen Herausforderungen durch unternehmerisches Kapital finanziert werden. Externe Investoren können so einfacher in Finanzierungsrunden beteiligt werden. Sie sind dann zwar an der kleinen Einheit beteiligt, haben aber keinen Einfluss auf das Stammunternehmen. Außerdem muss das vorhandene Sachkapital nicht als Sicherheit für Risikofinanzierungen dienen. Zweckgesellschaften können so wirtschaftliche Risiken abfangen. Damit ist die Startup-Idee im Mittelstand angekommen.

Mit dem Gedanken „Out of the Box“ soll erreicht werden, dass auch bei einem Mittelständler junge Leute mit Ideen eine Heimat finden. Wenn man beispielsweise an das Lean Management-Instrument "Canvas" denkt. Welcher Mittelständler hat dies in seinem bestehenden Unternehmen schon einmal eingesetzt? Die Zweckgesellschaft arbeitet in anderen Strukturen, die manch einem vielleicht befremdlich ist. Aber genau hier muss die Stärke liegen, um Innovationen umzusetzen. Nicht die Einbindung in strenge Hierarchien der bestehenden Strukturen ist die Lösung, sondern die Loslösung davon. Dies trifft auch auf betriebswirtschaftlich orientierte  Themen zu. Hier ist die Einbeziehung eines Dienstleisters angesagt, der für einen Lean-Prozess sorgt. Der Fokus wird dabei genau auf die Unternehmensstruktur der Zweckgesellschaft ausgerichtet. Neben der Digitalisierung der Prozesse gehört dazu auch eine ständige Begleitung des Startups. Sind Externe in die Risikofinanzierung eingebunden, so verlangen sie  regelmäßige Überprüfungen der Prozesse hinsichtlich ihres finanziellen Aufwands. Da ist es von Bedeutung, dass von der Zweckgesellschaft Unabhängige den Prozess ständig begleiten. Hierin liegt auch für den Gründer der Zweckgesellschaft eine wichtige Instanz. Die Informationen erfolgen direkt und ohne Durchleitung durch Unternehmenshierarchien. Auch hier steht der Lean-Prozess im Vordergrund. 

Was bedeutet diese Vorgehensweise für den Mittelstand? Auch beim Mittelstand ist der Prozess der Disruption angekommen, und er steht auf Augenhöhe mit den Großen. Bisher liegt der Fokus im Allgemeinen darauf, dass die Produkte und Dienstleistungen für die anspruchvollsten und profitabelsten Kunden ständig verbessert werden und dadurch andere Marktsegmente ignoriert werden. Ignorieren kann aber bedeuten, dass Veränderungsprozesse zu spät erkannt werden und dass das ganze Unternehmen gefährdet wird. Man denke dabei an den Ersatz der Glühbirne mit ihrem Glühdraht durch die LED-Leuchte. Ein großes deutsches Unternehmen ist hierdurch in eine deutliche Schieflage geraten. In einer risikoaversen Unternehmensstruktur hilft hier neues Denken, um den Anschluss an die Zukunft nicht zu verlieren: Das Gründen einer neuen Geschäftseinheit, die sich zum Ziel setzt, disruptiven Konkurrenten entgegenzutreten. Hierzu gibt es einige Studien, die an amerikanischen Universitäten durchgeführt wurden und deshalb in Deutschland offenbar noch keine große Beachtung fanden. Umso wichtiger ist es, dass sich der deutsche Mittelstand darüber Gedanken macht, wie er auch in Zukunft eine innovative Stellung in der Weltwirtschaft innehaben kann. Der beschriebene Weg „Out of the Box“ wird dabei sicherlich nur einer von vielen sein.

 

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